11. Oktober 2023

Plastische Chirurgie: Besser vernetzt mit Unfallchirurgie und Gynäkologie

2023-10-20T15:26:06+02:0011. Oktober 2023|

Besser vernetzt mit Unfallchirurgie und Gynäkologie

Die Klinik für Plastische, Hand- und Mikrochirurgie im DIAKOVERE Friederikenstift stellt sich neu auf. Geplant ist eine Erweiterung der interdisziplinären Kooperationen besonders im Bereich der Unfallchirurgie sowie der Gynäkologie. Neuer Chefarzt ist Dr. Florian Neubrech.

Das Leistungsspektrum der zweitältesten Klinik für plastische Chirurgie in Deutschland ist umfangreich. „Wir decken heute das komplette Fachgebiet ab“, sagt Chefarzt Dr. Florian Neubrech. Dazu gehören neben der Handchirurgie die Bereiche Rekonstruktive Chirurgie, Ästhetische Medizin vor allem bei medizinischen Indikationen sowie die Verbrennungsversorgung bis zehn Prozent Körperoberfläche. Rund 60 Patientinnen und Patienten werden im Monat von dem achtköpfigen spezialisierten Team stationär operativ versorgt.

Team DIAKOVERE Friederikenstift
Bei der Fallbesprechung:

Chefarzt Dr. Florian Neubrech (Zweiter von rechts) stimmt sich vor der Visite mit Oberarzt Dr. Alexander Björn Stuflesser (von links), Ärztin Dr. Jacqueline Abel und Oberarzt Dr. Lukas Pindur ab.

Team DIAKOVERE Friederikenstift
Arbeiten interdisziplinär:

Dr. Florian Neubrech (Fünfter von rechts) und sein ärztliches Team im DIAKOVERE Friederikenstift.

Neues Unfallmedizinisches Zentrum

Ein wichtiges Thema ist für den Chefarzt das Schaffen von Kooperationen und neuen Schnittstellen für eine optimierte Patientenversorgung. Gemeinsam mit Prof. Dr. Helmut Lill, dem Chefarzt der DIAKOVERE Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im Friederikenstift, strebt Dr. Neubrech ein neues Unfallmedizinisches Zentrum an. Hier versorgen die Mitarbeitenden der Unfallklinik mit SAV-Zulassung gemeinsam mit der Plastischen Chirurgie Betroffene mit schwersten Verletzungen der Extremitäten, also an Knochen und Weichteilen.

„Wir arbeiten interdisziplinär Hand in Hand und haben bereits formalisiert gemeinschaftliche Besprechungen nach Extremitätenboard-Konzept eingerichtet.“

Dr. Florian Neubrech

Das Ziel ist es, die Verletzten von Anfang an umfassend und zielführend zu behandeln. „Bereits jetzt haben wir mehrere gemeinsame Operationen pro Woche“, so Dr. Neubrech.

Spezialisierung und Weiterentwicklung

Seit der Gründung der Klinik im Jahr 1969 ist die Handchirurgie ein wichtiger Teil des medizinischen Angebots. Dieses umfasst mittlerweile das vollständige Spektrum bis hin zu rekonstruktiven mikrochirurgischen Replantationen und der Versorgung komplexer peripherer Nervenläsionen. Der Fachbereich bietet außerdem einen 24/7-Bereitschaftsdienst an. Die häufigsten Eingriffe erfolgen bei Handwurzelverletzungen, arthrotischen Folgeerkrankungen, Morbus Dupuytren, akuten Verletzungen wie Frakturen an der Hand oder für Gewebstransplantationen.

Durch die besondere mikrochirurgische Expertise des ärztlichen Teams erfolgte eine Weiterentwicklung der mikrovaskulären Rekonstruktionen. Die rekonstruierende Mikrochirurgie wird mittlerweile auch für alle anderen Körperregionen, wie beispielsweise Lappenplastiken nach Mammakarzinomen, angeboten.

Umfassendes medizinisches Angebot

Die enge Kooperation mit der Gynäkologie liegt dem Chefarzt am Herzen. „Speziell bei einem Brustaufbau nach Mammakarzinom können durch eine mikrochirurgische Gewebetransplantation heute beste Ergebnisse erzielt werden“, sagt
Dr. Neubrech. Die Klinik bietet zudem ästhetische Korrekturen, oft mit medizinischer Indikation. Dazu gehören etwa Mammareduktionen, Otoplastiken und postbariatrische Eingriffe wie Fettschürzenreduktionen. Ein Sprechstundenangebot besteht für GKV-Patientinnen und -Patienten, für BG-Fälle und für Privatversicherte. In Notfällen stehen Hand- und plastische Chirurginnen und Chirurgen in der interdisziplinären Notaufnahme bereit. Durch die Krankenkassenermächtigung ist das klinische Angebot für alle Betroffenen erreichbar.

Plastische, Hand- und Mikrochirurgie der DIAKOVERE
Wieder genesen:

Im Bereich der Rekonstruktiven Chirurgie verfügen die Ärztinnen und Ärzte der Klinik für Plastische, Hand- und Mikrochirurgie der DIAKOVERE über eine hervorragende Expertise.

Dr. Florian Neubrech
In den besten Händen:

Dr. Florian Neubrech untersucht eine Patientin und klärt über komplexe Therapiemöglichkeiten auf.

Neuer Experte in der Plastischen, Hand- und Mikrochirurgie

Dr. med. Florian Neubrech ist seit dem 1. Juni 2023 neuer Chefarzt der Klinik für Plastische, Hand- und Mikrochirurgie im Friederikenstift der DIAKOVERE. Der Hand- und plastisch-rekonstruktive Chirurg begann seine Laufbahn als Assistenzarzt an der Handchirurgischen Spezialklinik in Bad Neustadt an der Saale. An der BG Unfallklinik Ludwigshafen als Teil des Universitätsklinikums Heidelberg mit Schwerbrandverletztenzentrum absolvierte er seine Ausbildung zum Plastischen und Ästhetischen Chirurgen. Die Stelle als Oberarzt in der BG Unfallklinik Frankfurt am Main brachte die Spezialisierung im Bereich der Handchirurgie sowie der Wiederherstellung von Körperoberfläche durch Gewebetransfer. Vor seinem Wechsel nach Hannover leitete Neubrech eine plastisch-chirurgische Sektion in Stade.

Dr. Florian Neubrech

Kontakt

Dr. Florian Neubrech
Chefarzt Plastische, Hand- und Mikrochirurgie
Telefon: (05 11) 129-21 20
E-Mail: florian.neubrech@diakovere.de

14. April 2023

Gesundheitsforschung: Mehr Wissen für eine optimale medizinische Versorgung

2023-04-20T12:27:03+02:0014. April 2023|

Gesundheitsforschung: Mehr Wissen für eine optimale medizinische Versorgung

Das Institut für Versorgungsforschung und technische Orthopädie im DIAKOVERE Annastift ist Schnittstelle zwischen Medizin, Wissenschaft, Patientinnen und Patienten sowie den Kostenträgern. Das Ziel ist eine interdisziplinäre, optimal abgestimmte und umsetzbare Versorgung in der technischen Orthopädie.

Der Zweck der Forschungsarbeit ist es, die Patientenversorgung zu optimieren und medizinische Potenziale voll auszuschöpfen. „Die entscheidenden Fragen, die wir uns bei unserer Arbeit stellen sind: Was nützt den Betroffenen am meisten? Wie schaffen wir es, die fragmentierte medizinische Versorgung besser abzustimmen und zu strukturieren? Und wie können diese Maßnahmen bezahlbar bleiben?“, fasst der Leiter des Instituts für Versorgungsforschung und technische Orthopädie, Prof. Dr. Bernd Brüggenjürgen, die Aufgabe des Instituts zusammen. „Kurz gesagt, sorgen wir im Hintergrund für den Transfer von Ideen und einer anwenderorientierten Forschung in der technischen Orthopädie in die reale Versorgung.“

Vorbereitung der Kraftanalyse:

Prof. Dr. med. Bernd Brüggenjürgen stellt das Gerät für die Untersuchung auf die Körpergröße seiner Patientin ein.

Detaillierte Untersuchung des Bewegungsablaufs beim Gehen:

Mittels einer dynamischen Fußdruckmessung, kann Prof. Dr. med. Bernd Brüggenjürgen Abweichungen im Gangbild seiner Patientin feststellen.

Optimierte Abläufe und Therapien

„Wir brauchen strukturierte Behandlungspfade und optimierte Prozesse in der Medizin.“

Prof. Dr. Bernd Brüggenjürgen.

Verschiedene Projekte sollen langfristig dafür sorgen. Bruchstellen zwischen einzelnen Versorgungsentitäten werden dabei überbrückt: beispielsweise mit einem digitalen Tool, auf das die Leistungserbringer Zugriff haben und so ein Austausch an versorgungsrelevanten Informationen, wie etwa zur Medikation, möglich ist.
Auch mit Blick auf die direkte Patientenversorgung ist eine fundierte Bündelung von Informationen für eine optimierte medizinische Versorgung sinnvoll. „Patientinnen und Patienten können so im ganzheitlichen Kontext gesehen werden. Die Vor- und Nachsorge wird besser auf den Menschen abgestimmt“, so Prof. Dr. Brüggenjürgen.

Wichtige Daten für die Diagnose:

Prof. Dr. med. Bernd Brüggenjürgen verfolgt am Bildschirm die Fußdruckmessung.

Vorreiter in der Zusammenarbeit

Das interdisziplinäre Team aus derzeit drei Mitarbeitenden der Bereiche Medizin, Gesundheitswissenschaften und Management besteht in dieser Form seit etwa drei Jahren und nimmt eine Art Vorreiterfunktion ein. „Die Vereinigung von Forschung durch das Versorgungsinstitut und der praktischen medizinischen Versorgung in der technischen Orthopädie gibt es so nur bei uns“, sagt Prof. Brüggenjürgen.

„Wir steuern im Hintergrund Prozesse, um die Lebensqualität möglichst vieler Menschen nachhaltig zu verbessern ‒ immer unter dem Gesichtspunkt der positiven Evidenz und der Angemessenheit.“
Institutsleiter Prof. Dr. Bernd Brüggenjürgen

Mittlerweile sei das Bewusstsein für die Forschungsarbeit gewachsen. Die Zusammenarbeit mit relevanten Leistungserbringern wie anderen Kliniken, Krankenkassen oder auch Herstellern habe sich etabliert. „Auch die Vernetzung mit Pflegeeinrichtungen ist geplant“, sagt Prof. Dr. Brüggenjürgen.

Verknüpfung AnnaTEC und Versorgungsforschung

Die Anbindung des Instituts für Versorgungsforschung an die technische Orthopädie AnnaTEC im DIAKOVERE Annastift kommt nicht von ungefähr. Durch erweiterte diagnostische Maßnahmen oder auch neu entwickelte mikroprozessorgesteuerte Prothesen, Orthesen oder Ektoskelette können zum Beispiel Menschen mit diabetischem Fuß effektiver versorgt werden. Mithilfe von Fortbildungen, Konferenzen, persönlichen Gesprächen oder auch einer geplanten Wissensplattform wird das Bewusstsein für orthopädische Krankheitsbilder wie den Charcot-Fuß und die spezialisierte Behandlung geschärft. Den Behandelnden sollen bestmögliche Versorgungsmöglichkeiten zum Wohl der Betroffenen inklusive der Erstattungssituation an die Hand gegeben werden.
Bewegungs- und Kraftanalysen sowie gezielte Befragungen und digitale Prozesse helfen beispielsweise vor der Anlage einer Knie-Totalendoprothese (Knie-TEP) oder auch bei Amputationen und der anschließenden Prothesenanpassung nicht nur den Betroffenen. Ebenso profitieren lokale Experten, Krankenversicherungen und niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen von Ausbau und Verknüpfung der Prozesse. Prof. Dr. Brüggenjürgen betont: „Wir wollen neue Lösungen finden und Versorgungspfade etablieren – sowohl lokal als auch bundesweit.“

Nach der Laufanalyse:

Prof. Dr. med. Bernd Brüggenjürgen bespricht mit der Patientin am Computer das Ergebnis und die weiteren Behandlungsmöglichkeiten.

Institutsarbeit für die Praxis: Projekt „Unspezifische Rückenschmerzen“

Die Versorgung von unspezifischen Rückenschmerzen ist schwierig. „Wir wollen bei Betroffenen das Verständnis für empfohlene Therapien wecken“, sagt Prof. Dr. Bernd Brüggenjürgen. Dazu erfolgt 24 Stunden lang eine Haltungs-, Bewegungs- und Dynamikdiagnostik mithilfe von speziellen Sensoren. Ähnlich wie beim Langzeit-EKG werden die Beschwerden visualisiert und der Bezug zu alltäglichen Verhaltensweisen wird hergestellt. Einer gemeinsamen Analyse folgen motivierende und nachhaltige Handlungsempfehlungen. Durch die kurzfristig kurative und langfristig präventive Versorgung können chronische Verläufe vermieden werden, so Prof. Dr. Brüggenjürgen. Die Diagnostik eignet sich auch für ein betriebliches Gesundheitsmanagement. Das Projekt erhält bereits eine Forschungsförderung vom Gemeinsamen Bundesausschuss, um es gegebenenfalls in die deutsche Regelversorgung zu integrieren.

Kontakt

Prof. Dr. med. Bernd Brüggenjürgen, MPH
Leiter Institut für Versorgungsforschung und technische Orthopädie
Telefon: (05 11) 5354-292
E-Mail: bernd.brueggenjuergen@diakovere.de

14. Dezember 2022

ENDOCmax: Hightech-Versorgung in der Endoprothetik

2022-12-21T13:09:15+01:0014. Dezember 2022|

ENDOCmax: Hightech-Versorgung in der Endoprothetik

Das zertifizierte Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung (ENDOCmax) im DIAKOVERE Annastift ist führend in der Endoprothesenversorgung in Norddeutschland. Es kombiniert Innovation, Forschung, Technik und individuelle Patientinnen- und Patientenversorgung auf höchstem Niveau.

Zum Leistungsspektrum des ENDOCmax im ­DIAKOVERE Annastift zählen neben der Endoprothetik auch konservative gelenkerhaltende Maßnahmen und die muskuloskelettale Tumorchirurgie und -orthopädie. „Wir haben uns mithilfe einer großen Fachexpertise seit 2011 auf eine Versorgung mit hohen Qualitätsindikatoren spezialisiert, auch bei komplizierten Fällen wie Endoprothesenwechseln bei großen Defekten oder Infektionen, chronischen Schmerzen und versteckten Problematiken“, erklärt der Chefarzt und Senior-Hauptoperateur Univ.-Prof. Dr. Henning Windhagen. Das ENDOCmax ist eines von fünf Departments der Universitätsklinik der MHH.

Ein Schwerpunkt des ENDOCmax:

Univ.-Prof. Dr. Henning Windhagen berät vor dem Einsatz einer Hüftprothese.

Hightech im OP:

Dem Team vom ENDOCmax steht für Eingriffe modernste Technik zur Verfügung.

Gezielte Analyse und moderne Therapie

Die Diagnostik im ENDOCmax basiert auf der klinischen Untersuchung, der Bildgebung mit hochauflösenden Geräten, vor allem durch Funktionsröntgen und MRT, sowie einem Ganglabor. Auch die differenzialdiagnostische Testinfiltration ist eine bewährte konservative Untersuchungsmethode, bei der gleichzeitig auch Verbesserungen der Gelenkhomöostase und -funktion analysiert werden können.

„Das DIAKOVERE Annastift ist durch Technik, Digitalisierung und Robotik deutschlandweit eine der modernsten unter den orthopädischen Kliniken“, so Univ.-Prof. Windhagen. „Wir arbeiten als eine von wenigen Kliniken in Deutschland sowohl mit MAKO als auch mit CORI als Fräsroboter im OP.“ Bei komplizierten Tumoren oder großen Prothesendefekten kommen auch individuell angefertigte 3-D-Implantate zum Einsatz. Schonende und häufig minimalinvasive Operationstechniken, methodisch konzipierte Schmerztherapien sowie eine bedürfnisorientierte Nachsorge durch das OPTI-Track-Konzept sorgen für eine weitere Optimierung in der Prothesenversorgung mit deutlich weniger Komplikationen und Risiken.

„Das DIAKOVERE Annastift ist durch Technik, Digitalisierung und Robotik deutschlandweit eine der modernsten unter den orthopädischen Kliniken.“
Univ.-Prof. Henning Windhagen

Innovative und integrierende Verfahren

Ein spezialisiertes Team aus rund 40 Orthopädinnen und Orthopäden, 15 Anästhesistinnen und Anästhesisten sowie Fachkräften aus Pflege und Physiotherapie sorgt für eine fortschrittliche und integrierende Versorgung. Die Patientinnen und Patienten profitieren von der langjährigen Erfahrung des Teams, moderner Medizin und dem Wissensaustausch untereinander. „Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu speziellen Verfahren in der Endoprothetik können wir als modernes muskuloskelettales Zentrum auf alle Gelenke bis auf die Hände transformieren“, erklärt der Chefarzt.

Sechs Zulassungen als zertifiziertes Zentrum:

Univ.-Prof. Dr. Henning Windhagen und sein Team vom ENDOCmax besitzen eine außergewöhnliche Expertise.

Gemeinsam für das Patientenwohl:

Dr. Alena Richter, Dr. Nils Becker (Mitte) und Dr. Tim Hönecke.

Voraussetzung für die Zulassung als zertifiziertes Zentrum sind eine Mindestmenge an speziellen Operationen der Behandelnden. Das ENDOCmax verfügt über sechs Zulassungen, bei denen pro Operateurin und Operateur jährlich je 50 Prothesenwechsel derselben Art durchgeführt werden müssen; bei den drei Senior-Hauptoperateuren sind 100 OPs zu einer Prothesenart gefordert. Der Schwerpunkt des ENDOCmax liegt auf Hüft- und Beckenchirurgie sowie Kniechirurgie. 800 Hüftprothesen, 700 Knieprothesen, 200 Hüft- und Kniewechselprothesen, 150 Schulterprothesen und 30 Sprunggelenksprothesen werden hier jährlich eingesetzt. Auch Korrekturoperationen der Wirbelsäule werden vorgenommen. Insgesamt führt das Kernteam im Annastift in acht OP-Sälen rund 10.000 Operationen im Jahr durch und behandelt etwa 20.000 ambulante Fälle.

Führend in Norddeutschland

„Wir sind Poliklinik der Universität und Ausbildungszentrum mit Spezialzulassungen“, erklärt Univ.-Prof. Windhagen. Alle Personen mit orthopädischen Beschwerden können hier sowohl nach Überweisung der Fachärztinnen und -ärzte als auch akut behandelt werden. Das Einzugsgebiet erstreckt sich auf ganz Norddeutschland. Zudem bietet das ENDOCmax regelmäßige Symposien und Fortbildungen an und ist immer offen für Besucherinnen und Besucher, Gastärztinnen und -ärzte sowie nationale und internationale Fellows. „Wichtig ist der regelmäßige Austausch, um kontinuierlich wachsen zu können“, so der Chefarzt.

Besprechen gemeinsam die beste Behandlung:

Dr. Kim Haag (links), Dr. Sufian Ahmad und Dr. Nils Becker.

Das OPTI-Track-Konzept

Um Patientinnen und Patienten nach einem Gelenkersatz an Hüfte oder Knie schnellstmöglich fit zu machen, gibt es das speziell konzipierte OPTI-Track-Konzept des ­DIAKOVERE Annastifts und der ­BARMER. Der Fokus liegt hier auf einer individuellen OP-Nach­behandlung. Mithilfe einer schnellen angepassten Mobilisation sollen Entzündungsreaktionen moduliert und Komplikationen verringert werden. Ein Timed-up-and-go-Test unterteilt die Betroffenen dabei in drei Gruppen, abhängig vom Allgemeinzustand. Die Einteilung in Fast, Classic und Geriatric Track entscheidet über die individuellen Nachbehandlungsmaßnahmen.

Umfassende Behandlung:

Das Zusammenspiel aus hochmoderner Technik des DIAKOVERE Annastifts, intensivem fachlichen Austausch und bedürfnisorientierter Nachsorge ermöglicht exzellente Ergebnisse.

Kontakt

Univ.-Prof. Dr. Henning Windhagen
Ärztlicher Direktor, Senior-Hauptoperateur
Telefon: (0511) 5354-340
E-Mail: endoprothetik.dka@diakovere.de

12. September 2022

Kinder- und Neuroorthopädie: Die Kleinsten im Fokus

2022-11-10T12:25:33+01:0012. September 2022|

KINDER- UND NEURO­ORTHO­PÄDIE: DIE KLEINSTEN IM FOKUS

Gegründet 1897, um Kinder mit körperlichen Einschränkungen zu versorgen, gilt die Kinder- und Neuroorthopädie der DIAKOVERE im Annastift in Hannover heute als eine der größten Fachabteilungen dieser Art in Norddeutschland.

Gründliche Diagnose schon bei den Jüngsten:

Fachärztin Dr. med. Agnes Elisabeth Kurtz (r.) untersucht ein Baby. Dessen Mutter begleitet es zur Sonografie.

Die Basis für eine optimale Behandlung sind eine gründliche Diagnostik und modernste Therapieverfahren. Ein Team aus acht Ärztinnen und Ärzten mit der Zusatzbezeichnung Kinderorthopädie sowie Fachkräfte der spezialisierten Kinderkrankenpflege und Physiotherapie kümmern sich um Jungen und Mädchen mit Fehlbildungen oder Behinderungen. Auch Erwachsene werden behandelt, wenn eine Versorgung im Medizinischen Zentrum für Menschen mit Behinderung (MZEB) nicht möglich ist.

Physiotherapie statt Operation

„Viele Beschwerden wie zum Beispiel Hüft- oder Knieschmerzen lassen sich nach einer gründlichen Diagnose bereits durch konservative Maßnahmen wie Physiotherapie oder Lagerungen sehr früh deutlich verbessern oder heilen. Operationen können so häufig vermieden werden“, sagt der Chefarzt der DIAKOVERE Kinder- und Neuroorthopädie im Annastift, Dr. Dieter Herold. Dabei haben die spezialisierten Physiotherapeutinnen und -therapeuten gerade bei der Behandlung von Hüftgelenkserkrankungen einen großen Anteil am Genesungsprozess – auch durch ambulante Angebote. „Wir behandeln teils schwerste Fehlbildungen wie zum Beispiel Klumpfüße und können mit kleinen Maßnahmen oft bereits große, langfristige Erfolge erzielen und späte Komplikationen vermeiden helfen“, so Dr. Herold.

0 junge Patientinnen und Patienten
kommen pro Jahr in die Kinder- und Neuroorthopädie der DIAKOVERE im Annastift, davon werden die meisten operativ versorgt.
Heilen ohne Operation:

Manche Beschwerden lassen sich auch durch konservative Maßnahmen verbessern oder heilen. Zu Beginn steht immer eine sorgfältige und behutsame Untersuchung. Hier schaut sich Assistenzärztin Marthe-Katharina Feurer einen jungen Patienten an.

Schonendere Behandlungsmethoden

Schonendere
Behandlungs-
methoden

Neue, sanftere Operationsmethoden sorgen für eine verbesserte Lebensqualität. Dazu zählt zum Beispiel eine minimalinvasive Myofasziotomie, um Fehlstellungen zu korrigieren, die durch verkürzte Muskeln und Sehnen unter anderem bei spastischer Cerebralparese entstanden sind. Darüber hinaus werden am Annastift Arthrorisen bei Knickplattfüßen durchgeführt. Weitere Behandlungsmethoden sind die temporäre Epiphysiodese oder auch die intramedulläre Markraumverlängerung mittels Magnetantrieb zur Beinverlängerung.

„Wir sind eine von zehn der größten Spezialabteilungen im Bereich der Kinder- und Neuroorthopädie in ganz Deutschland.“
Dr. Dieter Herold

Führend in Norddeutschland

2500 Menschen besuchen im Quartal die Sprechstunden der Institutsambulanz. Das Team übernimmt zudem Auswärtssprechstunden in Sozialpädiatrischen Zentren (SPZ), macht Konsildienste und kooperiert eng mit dem Kinderkrankenhaus auf der Bult. „Wir sind eine von zehn der größten Spezialabteilungen im Bereich der Kinder- und Neuroorthopädie in ganz Deutschland. Deshalb kommen Patientinnen und Patienten aus ganz Norddeutschland zu uns“, so der Chefarzt. „Die Behandlungen werden gut koordiniert, sodass möglichst immer dieselben Ansprechpartner zuständig sind.“

Sie wollen mehr erfahren über die Kinder- und Neuroorthopädie der DIAKOVERE im Annastift?

Lukas Fonds für benachteiligte Kinder

Nicht jeder Mensch hat Zugang zu wichtiger medizinischer Versorgung. Das gilt vor allem für Kinder aus Krisen- und Kriegsgebieten. Doch Operationen, Klinik­aufent­halte und auch orthopädische Hilfsmittel sind sehr teuer. Für die Behandlungen der benachteiligten Kinder aus Krisen- und Kriegsgebieten gibt es daher seit 2010 den DIAKOVERE Lukas Fonds. Namensgeber des Fonds ist der Evangelist und Arzt Lukas. Immer wieder organisieren die Mitarbeitenden Veranstaltungen und spenden die Erlöse dann an den Fonds.

LUKAS FONDS
Spendenkonto
IBAN DE78 5206 0410 0100 602248
BIC: GENODEF1EK1

Kontakt

Dr. Dieter Herold
Chefarzt Kinder- und Neuroorthopädie
Telefon: (0511) 5354-303
E-Mail: dieter.herold@diakovere.de

13. April 2022

Zentrum bündelt Angebote für Erwachsene mit Behinderung

2022-11-15T15:01:42+01:0013. April 2022|

Zusammenarbeit ist das A und O:

Dr. Philipp Schmorl, Facharzt für Urologie, und Gynäkologin Grit Hethey besprechen sich. Frauke Mendez-Escoto, Koordination und organisatorische Leitung im MZEB, transportiert derweil eine Patientin mit dem Patientenlifter auf die Liege.

Zentrum bündelt Angebote für Erwachsene mit Behinderung

Im MZEB werden Erwachsene mit einem Behinderungsgrad ab 70 sowie mit speziell hinterlegten Merkzeichen bei aktuell individuellen Problemlagen, zur speziellen Prävention oder bei komplexen Behinderungen mit mehrdimensionaler Fragestellung behandelt. Das Zentrum schließt damit eine Versorgungslücke.

0 PATIENTINNEN UND PATIENTEN
betreut das MZEB pro Quartal.

Das 24-köpfige Team aus Fachärztinnen und Fachärzten, Psychologinnen und Psychologen, mit Fachkräften aus Casemanagement, Kontinenzberatung, Ergo- und Physiotherapie sowie Sozialberatung arbeitet multiprofessionell und interdisziplinär. Die Zugänge zu den 2021 bezogenen Untersuchungsräumen im Marahrenshaus sind barrierefrei; die Einrichtung ist an die speziellen Anforderungen angepasst. „Meist besteht bereits ein hervorragendes Netzwerk im Umfeld, das die erste und zweite Stufe der Versorgung, also die Grundversorgung und die fachärztliche Versorgung, übernimmt. Wir sind da, wenn wir als dritte Stufe in der spezialisierten ambulanten Versorgung gebraucht werden“, sagt der ärztliche Leiter Prof. Dr. Stephan Martin.

„Unser seit 2017 entwickeltes Versorgungs- und Beratungssystem ganz im Sinne des Gründers Bruno Valentin ist sehr erfolgreich.“
Prof. h. c. Dr. Stephan Martin

Patientenorientierte Settings schaffen

Ziel des Zentrums ist es, beste Bedingungen für die patientenorientierte Diagnostik und eine schonende Therapie zu schaffen. Vor diesem Hintergrund wurde eine neue, hochempfindliche Wärmebildkamera angeschafft, die Entzündungsherde sanft und stressfrei ohne invasive Maßnahmen erkennen kann. Auch eine Sitzdruckmesseinheit als kontaktlose, niedrigschwellige Untersuchungsmöglichkeit gehört zur Ausstattung. Mehrere Fachärztinnen und Fachärzte haben zudem die Qualifikation des von der Bundesärztekammer zertifizierten Curriculums Medizinische Betreuung von Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung erworben.

Umfassende Beratung:

Ergotherapeutin Uta Kohs (von links) und der Reha-Techniker Bernd Sennholz vom Sanitätshaus John+Bamberg mit einer Patientin in der Hifsmittelsprechstunde.

Effiziente Terminierung

Die Fachgebiete Urologie und Gynäkologie gehören zur ambulanten Stufenversorgung. „Gerade hier profitieren alle von unseren individualisierbaren Lagerungsmöglichkeiten in komplett barrierefreiem Umfeld“, sagt Prof. Dr. Martin. Ein Case­management steuert bei Bedarf die Behandlungen, koordiniert zudem möglichst effektiv interne und gegebenenfalls externe Behandlungspfade und sorgt für reibungslose Abläufe.

Neu im Haus ist die ambulante Versorgung durch das im Aufbau befindliche interdisziplinäre Contergan-­Zentrum. „Unser seit 2017 entwickeltes Versorgungs- und Beratungssystem ganz im Sinne des Gründers Bruno Valentin ist sehr erfolgreich“, sagt der ärztliche Leiter. „Pro Quartal betreuen wir über 800 Fälle. Im letzten sind mehr als 100 neue hinzugekommen.“

Beratungsstelle „Menschenskind“

Nach einem auffälligen Befund beim ungeborenen Kind stehen Schwangeren und Paaren die Mitarbeiterinnen der ­DIAKOVERE Beratungsstelle „Menschenskind“ der Leben und Lernen gGmbH zur Seite. Zudem begleiten die Sozialpädagoginnen und Familienberaterinnen Familien mit einem Kind mit Beeinträchtigung bis drei Jahre. Betroffene finden an der Anna-von-Borries-Straße 1–7 eine persönliche Anlaufstelle – auf Wunsch können in und um Hannover auch Hausbesuche vereinbart werden.

Kontakt

Prof. h. c. Dr. Stephan Martin,
ärztlicher Leiter im Medizinischen Zentrum
für Erwachsene mit Behinderung

13. Januar 2022

Alterstraumatologie: Schnell zurück zur Selbstständigkeit

2022-12-14T09:18:33+01:0013. Januar 2022|

Alterstraumatologie:
Schnell zurück zur Selbstständigkeit

Alters-
traumatologie:
Schnell zurück zur Selbstständigkeit

Seit September 2021 widmet sich das DIAKOVERE Alterstraumatologische Zentrum den besonderen Bedürfnissen älterer Menschen. Das interprofessionell agierende Team hilft Betroffenen, nach Verletzungen schnell wieder selbstständig leben zu können.

Schnell wieder sicher auf den Beinen:

Ein Patient absolviert mit Kirsten Beier, Leiterin der Zentralen Therapieabteilung im Henriettenstift, ein Mobilisationstraining, um die Muskulatur zu aktivieren und die Beweglichkeit zu verbessern.

Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im Friederikenstift (DKF) und das Zentrum für Medizin im Alter im Henriettenstift (DKH) sind seit September 2021 gemeinsam als DIAKOVERE Alterstraumatologisches Zentrum zertifiziert. Vom Notfalleingriff bis hin zur geriatrischen Komplexbehandlung verfolgt ein interdisziplinäres Behandlungsteam einen ganzheitlichen Therapieansatz. Unfallchirurgie, Geriatrie, Psychologen und Psychologinnen, speziell geschulte Pflegefachkräfte, Physio- und Ergotherapie sowie der Sozialdienst arbeiten eng zusammen.

Die Leitung und Organisation des Zentrums obliegt dem Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, Prof. Dr. Helmut Lill, und PD Dr. Olaf Krause als Chefarzt des Zentrums für Medizin im Alter. Dr. Olaf Krause erklärt: „Im Mittelpunkt steht die Frage: Wie schaffen wir es, dass die Patientinnen und Patienten wieder selbstständig zurechtkommen?“

Behandlungspfade für eine optimale Versorgung

Im Rahmen des aufwendigen Zertifizierungsverfahrens für das Alterstraumatologische Zentrum wurden Behandlungspfade für die älteren Patientinnen und Patienten entwickelt, um eine spezifizierte Behandlungsqualität zu gewährleisten und damit die Letalität in dieser Patientengruppe erheblich zu verringern. Der alterstraumatologische Pfad beginnt bei der Aufnahme und Diagnostik, die in Zusammenarbeit mit erfahrenen Geriaterinnen und Geriatern durchgeführt werden. Alle nötigen Diagnoseverfahren werden vor Ort umgesetzt. Bereits hier werden Risikofaktoren und erforderliche Prophylaxemaßnahmen abgeklärt. „Wir leben diese Form der Zusammenarbeit schon seit Jahren. Doch mit der Zertifizierung hat das Zentrum auch für uns neue Dimensionen angenommen“, betont Prof. Dr. Lill.

Individuelle Betreuung durch ein interdisziplinäres Behandlungsteam:

Bei einer gemeinsamen Visite sprechen Prof. Dr. Helmut Lill (v. l.), PD Dr. Olaf Krause, Schwester Lea Hillmann und Oberärztin Meike Arting mit einer Patientin.

Schonende Verfahren

Das perioperative Management umfasst unter anderem neueste schonende Methoden wie etwa die navigierte oder minimalinvasive Osteosynthese, die gerade bei Frakturen in der Nähe von bestehenden Endoprothesen oder bei Osteoporose sinnvoll ist. Besonders schonende Narkoseverfahren sorgen für eine deutlich geringere Belastung des Organismus. Aufgrund der Erfahrung als überregionales Traumazentrum im DIAKOVERE Friederikenstift sowie der Kenntnisse in Sachen Endoprothetik ist eine bestmögliche operative Versorgung gewährleistet. „Von der Prothese bis hin zu Rekonstruktionen steht das gesamte traumatologische Portfolio zur Verfügung“, so der Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie. Häufige Verletzungen bei älteren Menschen sind durch Stürze ausgelöste Brustkorb- oder Beckentraumata, Hüftgelenksfrakturen, Wirbelsäulenverletzungen, Oberarmkopf-, Hand- oder Sprunggelenksfrakturen und schwere Schädel-Hirn-Traumen. Auch Neurochirurgen sind daher Teil des Teams.

„Mit der Zertifizierung hat das Zentrum neue Dimensionen angenommen.“
Prof. Dr. Helmut Lill

Beste Behandlungsqualität: Nahtloser Übergang in die Geriatrie

Nach der Operation treten bei den älteren und oft multimorbiden Patientinnen und Patienten häufig internistische Probleme wie Diabetes, Herz- und Nierenschwäche oder auch psychische Krankheitsbilder wie Depressionen oder eine Demenz in den Vordergrund. Sogar alte Traumen, zum Beispiel durch Kriegserlebnisse, müssen mitunter therapiert werden. Diese Erkrankungen werden unter Einbezug aller notwendigen Fachdisziplinen berücksichtigt und behandelt. „Unser Ziel ist es, für unsere Patientinnen und Patienten die beste Behandlungsqualität zu sichern, um sie wieder in ihre Selbstständigkeit entlassen zu können. Eine Pflegebedürftigkeit soll verhindert werden“, erklärt PD Dr. Krause. „Mehr als 70 Prozent der Patientinnen und Patienten gehen nach einer Behandlung bei uns wieder in die eigene Wohnung zurück.“ Um das Ziel zu erreichen, sind alle Beteiligten fachspezifisch weitergebildet.

0 Prozent (und mehr)
der Patientinnen und Patienten gehen in die eigene Wohnung zurück. PD Dr. Olaf Krause

Der Mensch im Mittelpunkt:
Behandlung ohne Entlassungsdruck

Zurzeit werden im Alterstraumatologischen Zentrum etwa 40 Patientinnen und Patienten pro Monat behandelt. Die Verweildauer in der unfallchirurgischen Abteilung des Friederikenstifts mit seiner alterstraumatologischen Kapazität von bis zu 60 Betten beträgt im Durchschnitt drei bis vier Tage. Je nach Allgemeinzustand der Patientin oder des Patienten wird gemeinsam im Team und bei den zweimal wöchentlich stattfindenden interdisziplinären Visiten über das weitere Vorgehen entschieden und eine Verlegung in die geriatrische Frührehabilitation, geriatrische Reha oder geriatrische Tagesklinik im Henriettenstift (DKH) eingeleitet. „Manche Patientinnen und Patienten sind auch topfit und benötigen keine weitere Behandlung“, so PD Dr. Krause. Es folgen eine intensive Betreuung und Rehabilitation unter Berücksichtigung der ganz individuellen Bedürfnisse über einen Zeitraum von etwa 15 Tagen.

Auf Basis der Therapieerfolge schließt sich dann eine Überleitung in das gewohnte Umfeld an. „Im Grunde sollte sich diese zentrale und umfassende Behandlung der Patientinnen und Patienten, wie sie hier gelebt wird, weiter etablieren. Der Mensch und die zielgerichteten Behandlungen sollten überall im Mittelpunkt stehen“, betont Prof. Dr. Lill.

Physiotherapeutin Stefanie Bauer leitet ein Gehtraining an.

Polypharmazie im Alter – Wechselwirkungen beachten

Polypharmazie im Alter – Wechsel-
wirkungen beachten

Die meisten Patientinnen und Patienten der DIAKOVERE Geriatrie oder auch des Alterstraumatologischen Zentrums sind über 70 Jahre alt. Sie nehmen häufig vier, fünf oder mehr verschiedene Medikamente für unterschiedliche Erkrankungen zu sich. „Polypharmazie im Alter ist ein wichtiges Thema, das bei der Behandlung der Seniorinnen und Senioren unbedingt beachtet werden sollte“, sagt PD Dr. Olaf Krause, Chefarzt des Zentrums für Medizin im Alter.

Häufige Wechselwirkungen treten laut PD Dr. Krause unter anderem bei der Einnahme von Antikoagulantien, Psychopharmaka, Diuretika oder Anticholinergika auf. Es drohen Nebenwirkungen wie eine erhöhte Blutungsgefahr, Schläfrigkeit, Mundtrockenheit oder ein massives Sturzrisiko. „Das sind Folgen, die alte Menschen auf keinen Fall gebrauchen können“, sagt der Chefarzt. „Unser Ziel ist es, Verschreibungskaskaden zu unterbrechen und die jeweils individuell beste Medikamenteneinstellung im gemeinsamen Prozess zu erreichen.“ Dazu arbeiten alle an der Behandlung beteiligten Fachdisziplinen in engem Austausch zusammen. Auch eine Pharmazeutin kommt auf die Station, um spezielle pharmazeutische Fragestellungen gezielt zu beantworten.

Personalie: Neuer Chefarzt im Zentrum für Medizin im Alter

Seit 1. April 2021 ist PD Dr. Olaf Krause der neue Chefarzt des Zentrums für Medizin im Alter. Zuvor leitete Prof. Dr. Klaus Hager das Zentrum. Bereits seit 2013 arbeitet Privatdozent Dr. Krause als Internist, Kardiologe und Geriater im Zentrum für Medizin im Alter der DIAKOVERE Krankenhaus gGmbH – zunächst als Oberarzt der geriatrischen Klinik, später als Leitender Oberarzt. Er führte Forschungsprojekte zum Thema Arzneimittelsicherheit bei alten Menschen an der MHH durch und erwarb die Habilitation für Innere Medizin. Weiter unterrichtet er als Lehrverantwortlicher für das Fach Geriatrie in der Ausbildung von Medizinstudierenden. Seit September 2021 obliegt PD Dr. Krause gemeinsam mit Prof. Dr. Helmut Lill die Leitung und Organisation des Alterstraumatologischen Zentrums.

Kontakt

Alterstraumatologisches Zentrum
Prof. Dr. Helmut Lill
Chefarzt Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Telefon: (05 11) 129-23 31
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13. Oktober 2021

Schmerztherapie: Interdisziplinär und Multimodal

2022-11-15T15:14:14+01:0013. Oktober 2021|

Interdisziplinäre Multimodale Schmerztherapie bietet ganzheitliche Hilfe

Im Annastift in Hannover-Kleefeld bietet DIAKOVERE seit Mai 2021 die Interdisziplinäre Multimodale Schmerztherapie (IMST) an. Unter der Leitung von Dr. Friederike Schulz arbeiten unterschiedliche Fachrichtungen eng zusammen.

Bei der IMST setzt die DIAKOVERE auf einen 14- bis 21-tägigen stationären Aufenthalt, bei dem verschiedene Verfahren ineinandergreifen: medikamentöse Behandlungen, nicht medikamentöse Schmerztherapie, Infiltrationen, Patientenedukation, Physio-, Kunst-, Psycho-, Ergo-, Entspannungs- und Yogatherapie, Qigong und Achtsamkeitstraining kommen zum Einsatz. Bei Bedarf werden die Familien einbezogen. „Für die langfristige Weiterbehandlung wollen wir den Patientinnen und Patienten und deren Angehörigen ein umsetzbares Konzept an die Hand geben“, erklärt Dr. Friederike Schulz.

Individuelle Therapiekonzepte

Eine IMST-Behandlung kommt infrage, wenn Schmerzen im Rahmen der fach- oder hausärztlichen Behandlung nicht reduziert werden konnten, sich verstärken und den Alltag einschränken. Per Überweisung gelangen Betroffene zur prästationären Sprechstunde. Fragebögen und Vorbefunde geben dem Team um Schulz erste Informationen. Danach folgt ein Assessment, um die Aufnahmekriterien zu prüfen. Sind diese erfüllt, werden individuelle Therapieziele mit den Betroffenen definiert und es wird ein Konzept nach festem Stundenplan erstellt. Interessierte können Fragebögen, Flyer und Visitenkarten per E-Mail oder Telefon anfordern.

Neue Wege suchen:

Magdalena Maaroufi (v. l.), Oliver Thielking, Dr. Friederike Schulz und Maren Knust entwickelt gemeinsam individuelle Therapiekonzepte.

Behandlungsziel baut auf der Salutogenese auf

TextfeldDie IMST setzt da an, wo die unimodale Therapie nicht weiterkommt. Für einen ganzheitlichen Ansatz arbeiten im Annastift mehrere medizinische Fachrichtungen eng als festes Team zusammen. „Das zentrale Behandlungsziel baut auf der Salutogenese auf“, berichtet Oberärztin Dr. Schulz. „Das bedeutet, einen nachhaltigen Weg zu bereiten, den Einfluss der Schmerzen auf das Leben der Patientinnen und Patienten zu reduzieren, die Selbstwirksamkeit zu stärken und somit die Lebensqualität zu erhöhen.“

Kontakt

Dr. Friederike Schulz
Oberärztin, Leitung Interdisziplinäre Multimodale Schmerztherapie (IMST)
Anna-von Borries-Straße 1–7
30625 Hannover-Kleefeld
Telefon: (05 11) 53 54-702
E-Mail: imst.dka@diakovere.de

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