4. Juni 2024

Mehr Möglichkeiten in der Schmerztherapie

2024-06-11T11:48:16+02:004. Juni 2024|

Spiegeltherapie einer Patientin
Erweitertes Therapiespektrum:

Ergotherapeutin Astrid Miegel begleitet die sogenannte Spiegeltherapie einer Patientin.

Mehr Möglichkeiten in der Schmerztherapie

Die Interdisziplinäre Multimodale Schmerztherapie im DIAKOVERE Annastift, kurz IMST, ist auf eine neue und größere Station umgezogen. Das Leistungs- und Therapiespektrum bei chronifizierten Schmerzen konnte dadurch deutlich erweitert werden.

Seit 2021 gibt es die IMST im DIAKOVERE Annastift bereits. Zunächst auf der Station 1 im Erdgeschoss auf der ehemaligen orthopädischen Station untergebracht, konnte die Abteilung nun auf die deutlich größere Station 8
in das erste Obergeschoss umziehen. Hier wurde nach langer Planungsphase ein auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten abgestimmtes Raumkonzept umgesetzt. Die Behandlungsplätze sind von acht auf
16 Betten verdoppelt worden.

Optimiertes Raumkonzept

„Das neue Raumkonzept für unsere vergrößerte und optimierte Schmerzstation umfasst jetzt neben Gruppenräumen auch Therapieräume für die Ergo- und Physiotherapie sowie die Psychotherapie. Alle elementaren Einheiten befinden sich nun in unmittelbarer Nähe zueinander“, sagt die leitende Oberärztin Dr. Friederike Schulz.

„Nun sind noch effizientere Abläufe möglich, sodass die im Team erarbeiteten Therapiekonzepte für die Patientinnen und Patienten gezielter umgesetzt werden können.“
Oberärztin Dr. Friederike Schulz

Zu der optimierten Ausstattung gehören unter anderem spezielle Tische, Stühle, Werkbänke sowie eine ergonomisch eingerichtete Therapieküche. Die Unterbringung erfolgt in Ein- bis Zweibettzimmern, wobei auf spezifische Bedürfnisse der Betroffenen Rücksicht genommen wird.

Akupunktur im IMST
Sorgt für Linderung:

Akupunktur gehört zu den Therapieangeboten im IMST.

Neue Behandlungsmöglichkeiten

„Mit dem Umzug auf die neue Station konnte das Therapiespektrum der Abteilung deutlich erweitert werden“, betont Dr. Schulz. „Durch die Ergänzung um die multimodal-nichtoperative Komplexbehandlung des Bewegungssystems konnte ein Behandlungskonzept für Patientinnen und Patienten mit multifaktoriellen orthopädischen Krankheitsbildern etabliert werden. Das Ziel ist es, langfristige hochgradige körperliche wie auch psychische Einschränkungen zu vermeiden“, sagt die Oberärztin. Die Funktionsdiagnostik ist um eine computergestützte Bewegungsanalyse und Kraftmessung ergänzt worden. Im therapeutischen Bereich wurden vor allem die Angebote bezüglich der Akupunktur und der Hydrotherapie ausgeweitet.

Koordinierte Teamarbeit

Seit dem vergangenen Jahr wird das Team der IMST weiter aufgebaut. So konnten sich die aufwendigen koordinatorischen Prozesse auf der vergrößerten Station über einen längeren Zeitraum optimal einspielen und inhaltlich wie auch personell aufeinander abgestimmte Teamstrukturen entstehen. „Jede kleinste Veränderung in der Behandlung hat unmittelbaren Einfluss auf die therapeutischen Inhalte der anderen Therapieeinheiten. Eine schnelle und interdisziplinäre Abstimmung mit Fingerspitzengefühl ist hier von besonders großer Bedeutung“, sagt die Oberärztin.

Dr. Friederike Schulz

Kontakt

Dr. Friederike Schulz
Oberärztin
Leitung Interdisziplinäre Multimodale Schmerztherapie
Anna-von Borries-Straße 1-7
30625 Hannover-Kleefeld

Telefon: (05 11) 53 54-702
E-Mail: imst.dka@diakovere.de

14. April 2023

Interdisziplinäres Schmerzzentrum: Neues Präventionsangebot

2023-04-20T12:33:01+02:0014. April 2023|

Interdisziplinäres Schmerzzentrum: Neues Präventionsangebot

Das Interdisziplinäre Schmerzzentrum des DIAKOVERE Friederikenstifts hat mit dem Ambulanten Interdisziplinär-Multimodalen Assessment, kurz A-IMA, ein innovatives Programm für Menschen mit einer drohenden Schmerzchronifizierung.

Seit Mitte 2022 setzt das Interdisziplinäre Schmerzzentrum (ISZ) des DIAKOVERE Friederikenstifts das neue Projekt A-IMA um. Das Ziel ist, Menschen mit drohenden Chronifizierungen frühzeitig zu helfen. „Uns ist wichtig, dass Betroffene mit Schmerzen bestmöglich versorgt werden“, sagt Dr. Nicolas Jakobs, ärztlicher Leiter des ISZ. „Das A-IMA schafft dafür die besten Voraussetzungen.“

Schritt für Schritt zur Therapieempfehlung:

Die Psychotherapeutinnen Tabea Tavernini (li.) und Julia Rheker besprechen Ergebnisse einer Untersuchung mit Dr. med. Nicolas Jakobs.

A-IMA als Basis einer Therapie

Personen mit einer protrahierten Schmerzsymptomatik und erhöhtem Chronifizierungsrisiko können im A-IMA an einem eintägigen Assessment teilnehmen. Ein ausgebildetes und multiprofessionelles Team aus den Bereichen Medizin, Psychologie und Physiotherapie begutachtet die Betroffenen, um das Risiko einer Chronifizierung einschätzen zu können. Das Resultat der detaillierten Untersuchung ergibt eine Diagnose sowie eine fundierte, Leitlinien-konforme Therapieempfehlung. Nach drei bis sechs Monaten erfolgt eine Nachbefragung der Betroffenen.
Das ISZ ist eines von zwei Zentren in Niedersachsen und eines von 25 Zentren in Deutschland, in denen ein A-IMA eingeführt wurde. Die Vermittlung der Patientinnen und Patienten erfolgt entweder durch die niedergelassenen Behandelnden oder Betroffene melden sich selbst an. Die erhobenen Daten dienen der wissenschaftlichen Auswertung im Rahmen des Projekts.

Verbesserung in der Schmerzversorgung

Die teilnehmenden Zentren erfüllen als ISZ strenge Qualitätskriterien und stehen in enger Kooperation mit der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. Als Ergebnis des Projekts PAIN2020 steht das A-IMA den Versicherten der BARMER zur Verfügung. Der Beitritt weiterer Kassen ist geplant.

Kontakt

Dr. med. Nicolas Jakobs, DESA
Leitender Arzt Schmerzmedizin
Oberarzt Klinik für Anästhesiologie,
Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin
Telefon: (05 11) 129-28 76
E-Mail: nicolas.jakobs@diakovere.de

13. April 2022

Mit vereinten Kräften gegen chronische Schmerzen

2022-11-15T14:59:22+01:0013. April 2022|

Mit vereinten Kräften gegen chronische Schmerzen

Seit 2015 gibt es das Interdisziplinäre Schmerzzentrum im Friederikenstift (ISZ) unter der ärztlichen Leitung von Dr. Nicolas Jakobs. 16 Betten stehen für Menschen mit einem meist bereits diagnostizierten Krankheitsbild und chronischen Schmerzen zur Verfügung.

Ganzheitlicher Therapieansatz:

Diplom-Kunsttherapeutin Meo Rohbani-Madyda (Zweite von links) mit einer Gruppe beim Malen.

„Die Menschen müssen sich auf diese Form der Behandlung bewusst einlassen.“
Dr. Nicolas Jakobs

Das Team besteht aus Expertinnen und Experten der Fachbereiche Anästhesie, Neurologie, Psycho-, Kunst-, Physio- und Ergotherapie sowie speziell geschultem Pflegepersonal. Das ISZ kooperiert eng mit der Interdisziplinären multimodalen Schmerztherapie (IMST) im Annastift. Seit 2020 gibt es zudem einen angeschlossenen BG-Ambulanzbereich.

Opiattherapie als ein Schwerpunkt

Neben traumatologisch bedingten chronischen Schmerzstörungen werden unter anderem medikamenteninduzierte Kopfschmerzen sowie Schmerzen unter Berücksichtigung von psychischen Begleitproblematiken im ISZ behandelt. Ein weiterer Behandlungsschwerpunkt liegt auf Opiatentzügen unter kontrollierten Bedingungen. „Eine Opiattherapie über drei Monate mit einer Morphinäquivalenzdosis von über 90 bis 120 Milligramm pro Tag sollte zumindest hinterfragt werden“, sagt Dr. Jakobs. Eine überregionale Expertise des Teams besteht zudem bei der Behandlung des Complex Regional Pain Syndromes (CRPS).

Lebensqualität langfristig steigern

Reichen ambulante unimodale Therapien nicht mehr aus, können sich Zuweiser jederzeit an das ISZ wenden. „Opiatentzüge oder Medikamenteneinstellungen sind oft kurzfristig möglich“, sagt der leitende Arzt. Nach der Einweisung erfolgt zunächst eine terminierte Vorstellung der Betroffenen. „Die Menschen müssen sich auf diese Form der Behandlung bewusst einlassen“, so Dr. Jakobs.

Im engen interdisziplinären Austausch wird der ursächliche Schmerz auch mit komplementären Methoden nach einem individuellen Plan behandelt. Rund zwei Wochen dauert der Aufenthalt im Durchschnitt, Verlängerungen sind möglich. Die Schmerzedukation – ob einzeln oder in Kleingruppen – spielt bei der Behandlung eine große Rolle. Mit dem Entlassungsbrief erhalten die Patientinnen und Patienten Empfehlungen für eine weiterführende Therapie. „Das Ziel ist es, die Lebensqualität der Menschen zu steigern und ihnen Möglichkeiten an die Hand zu geben, mit den Schmerzen langfristig besser umgehen zu können“, so Dr. Jakobs.

Physiotherapeutin Imke Windheim betreut Patientinnen und Patienten an den Trainingsgeräten.

Die neue Volkskrankheit?

Chronische Schmerzen sind laut Dr. Nicolas Jakobs keine neue Erscheinung. Vielmehr handelt es sich um eine bislang unterbewertete Erkrankung, basierend auf einer Grunderkrankung, deren Folgen nicht behandelt werden. Bereits in der Akutschmerztherapie treten häufig Defizite auf. Nach Einschätzung des Berufsverbands der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin in Deutschland sind Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen deutlich unterversorgt.

Kontakt

Dr. Nicolas Jakobs, DESA
Leitender Arzt Schmerzmedizin
Oberarzt Klinik für Anästhesiologie,
Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin
Telefon: (05 11) 129-28 76
E-Mail: nicolas.jakobs@diakovere.de

13. Oktober 2021

Schmerztherapie: Interdisziplinär und Multimodal

2022-11-15T15:14:14+01:0013. Oktober 2021|

Interdisziplinäre Multimodale Schmerztherapie bietet ganzheitliche Hilfe

Im Annastift in Hannover-Kleefeld bietet DIAKOVERE seit Mai 2021 die Interdisziplinäre Multimodale Schmerztherapie (IMST) an. Unter der Leitung von Dr. Friederike Schulz arbeiten unterschiedliche Fachrichtungen eng zusammen.

Bei der IMST setzt die DIAKOVERE auf einen 14- bis 21-tägigen stationären Aufenthalt, bei dem verschiedene Verfahren ineinandergreifen: medikamentöse Behandlungen, nicht medikamentöse Schmerztherapie, Infiltrationen, Patientenedukation, Physio-, Kunst-, Psycho-, Ergo-, Entspannungs- und Yogatherapie, Qigong und Achtsamkeitstraining kommen zum Einsatz. Bei Bedarf werden die Familien einbezogen. „Für die langfristige Weiterbehandlung wollen wir den Patientinnen und Patienten und deren Angehörigen ein umsetzbares Konzept an die Hand geben“, erklärt Dr. Friederike Schulz.

Individuelle Therapiekonzepte

Eine IMST-Behandlung kommt infrage, wenn Schmerzen im Rahmen der fach- oder hausärztlichen Behandlung nicht reduziert werden konnten, sich verstärken und den Alltag einschränken. Per Überweisung gelangen Betroffene zur prästationären Sprechstunde. Fragebögen und Vorbefunde geben dem Team um Schulz erste Informationen. Danach folgt ein Assessment, um die Aufnahmekriterien zu prüfen. Sind diese erfüllt, werden individuelle Therapieziele mit den Betroffenen definiert und es wird ein Konzept nach festem Stundenplan erstellt. Interessierte können Fragebögen, Flyer und Visitenkarten per E-Mail oder Telefon anfordern.

Neue Wege suchen:

Magdalena Maaroufi (v. l.), Oliver Thielking, Dr. Friederike Schulz und Maren Knust entwickelt gemeinsam individuelle Therapiekonzepte.

Behandlungsziel baut auf der Salutogenese auf

TextfeldDie IMST setzt da an, wo die unimodale Therapie nicht weiterkommt. Für einen ganzheitlichen Ansatz arbeiten im Annastift mehrere medizinische Fachrichtungen eng als festes Team zusammen. „Das zentrale Behandlungsziel baut auf der Salutogenese auf“, berichtet Oberärztin Dr. Schulz. „Das bedeutet, einen nachhaltigen Weg zu bereiten, den Einfluss der Schmerzen auf das Leben der Patientinnen und Patienten zu reduzieren, die Selbstwirksamkeit zu stärken und somit die Lebensqualität zu erhöhen.“

Kontakt

Dr. Friederike Schulz
Oberärztin, Leitung Interdisziplinäre Multimodale Schmerztherapie (IMST)
Anna-von Borries-Straße 1–7
30625 Hannover-Kleefeld
Telefon: (05 11) 53 54-702
E-Mail: imst.dka@diakovere.de

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