Patientinnen profitieren von Neuer OP-Methode
Das Beckenbodenzentrum der DIAKOVERE Frauenklinik verhilft Frauen mit Beckenbodensenkung dank einer neuen innovativen Operationsmethode zu mehr Lebensqualität – und das ohne den Einsatz von Fremdmaterial.
„Das neue Verfahren ist ein großer Fortschritt bei der Behandlung von Senkungszuständen des Beckenbodens“, sagt der Chefarzt der Frauenklinik, Prof. Dr. med. Wulf Siggelkow. „Durch die Transplantation von körpereigenem Gewebe in Form der Semitendinosussehne aus dem Oberschenkel zur Rekonstruktion der Beckenbodenstrukturen können wir Risiken und Nachteile herkömmlicher Senkungsoperationen vermeiden.“ Schmerzhafte Raffungen vorhandener Faszienstrukturen etwa entfielen. Zudem könnten Risiken durch den Einsatz von Netzimplantaten eliminiert werden.
Mehr Lebensqualität für die Patientin
Das DIAKOVERE Beckenbodenzentrum ist eines der wenigen Zentren in Deutschland, die dieses Verfahren anwenden. Das Ziel ist es, eine schonende Wiederherstellung des Beckenbodens herbeizuführen, Funktionsbeeinträchtigungen von Blase und Darm deutlich zu verbessern und somit die Lebensqualität der Patientin erheblich zu steigern.
Die Anwendung der neuen Operationsmethode setzt voraus, dass bei der Patientin der Uterus oder der Gebärmutterhals vorhanden ist, „um beste Bedingungen zur Fixierung der Sehne zu haben“, betont Prof. Dr. med. Siggelkow.
Innovatives neues Vorgehen
Über einen etwa drei Zentimeter langen Schnitt in der Kniekehle wird ein Teil der Semitendinosussehne aus dem Oberschenkel entnommen. Die Gehfähigkeit wird dabei nicht beeinträchtigt. Minimalinvasiv erfolgt unter 3-D-Sicht die genaue Implantation der Sehne als Stütze für den Uterus. Befestigungspunkte sind der Gebärmutterhals sowie die faszialen Strukturen des Kreuzbeins. „Die Verweildauer nach dem Eingriff beträgt etwa zwei Tage. Implantatskosten entfallen, die Kosten für die OP werden durch die Krankenkassen übernommen“, so Prof. Dr. med. Siggelkow über weitere Vorteile der noch jungen Methode. „Unsere Erfahrungen bringen wir in Langzeitstudien ein. Wir beraten unsere Patientinnen umfassend und entscheiden gemeinsam, ob diese OP-Methode die Therapie der Wahl für sie ist“, so der Chefarzt.
Zertifizierte Beratungsstelle für Betroffene mit Senkungsbeschwerden
Im Beckenbodenzentrum oder auch Kontinenzzentrum der DIAKOVERE Frauenklinik unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. med. Wulf Siggelkow werden Senkungsbeschwerden unterschiedlicher Schweregrade sowie Formen der Harn- und Stuhlinkontinenz interdisziplinär behandelt. Als zertifizierte Beratungsstelle der Deutschen Kontinenz Gesellschaft stehen evidenzbasierte Therapien im Fokus. Das Behandlungsspektrum umfasst sowohl alle herkömmlichen Operationstechniken mit dem Einsatz von Fremdmaterialien als auch neu mit dem Einsatz von körpereigenem Gewebe. Etwa 200 Frauen pro Jahr werden im Zentrum operiert, 350 in der Beckenbodensprechstunde beraten.
Kontakt
Prof. Dr. Wulf Siggelkow
Chefarzt Frauenklinik
Telefon: (05 11) 289-32 81 / 129-23 10
E-Mail: wulf.siggelkow@diakovere.de