13. April 2022

Mit vereinten Kräften gegen chronische Schmerzen

2022-11-15T14:59:22+01:0013. April 2022|

Mit vereinten Kräften gegen chronische Schmerzen

Seit 2015 gibt es das Interdisziplinäre Schmerzzentrum im Friederikenstift (ISZ) unter der ärztlichen Leitung von Dr. Nicolas Jakobs. 16 Betten stehen für Menschen mit einem meist bereits diagnostizierten Krankheitsbild und chronischen Schmerzen zur Verfügung.

Ganzheitlicher Therapieansatz:

Diplom-Kunsttherapeutin Meo Rohbani-Madyda (Zweite von links) mit einer Gruppe beim Malen.

„Die Menschen müssen sich auf diese Form der Behandlung bewusst einlassen.“
Dr. Nicolas Jakobs

Das Team besteht aus Expertinnen und Experten der Fachbereiche Anästhesie, Neurologie, Psycho-, Kunst-, Physio- und Ergotherapie sowie speziell geschultem Pflegepersonal. Das ISZ kooperiert eng mit der Interdisziplinären multimodalen Schmerztherapie (IMST) im Annastift. Seit 2020 gibt es zudem einen angeschlossenen BG-Ambulanzbereich.

Opiattherapie als ein Schwerpunkt

Neben traumatologisch bedingten chronischen Schmerzstörungen werden unter anderem medikamenteninduzierte Kopfschmerzen sowie Schmerzen unter Berücksichtigung von psychischen Begleitproblematiken im ISZ behandelt. Ein weiterer Behandlungsschwerpunkt liegt auf Opiatentzügen unter kontrollierten Bedingungen. „Eine Opiattherapie über drei Monate mit einer Morphinäquivalenzdosis von über 90 bis 120 Milligramm pro Tag sollte zumindest hinterfragt werden“, sagt Dr. Jakobs. Eine überregionale Expertise des Teams besteht zudem bei der Behandlung des Complex Regional Pain Syndromes (CRPS).

Lebensqualität langfristig steigern

Reichen ambulante unimodale Therapien nicht mehr aus, können sich Zuweiser jederzeit an das ISZ wenden. „Opiatentzüge oder Medikamenteneinstellungen sind oft kurzfristig möglich“, sagt der leitende Arzt. Nach der Einweisung erfolgt zunächst eine terminierte Vorstellung der Betroffenen. „Die Menschen müssen sich auf diese Form der Behandlung bewusst einlassen“, so Dr. Jakobs.

Im engen interdisziplinären Austausch wird der ursächliche Schmerz auch mit komplementären Methoden nach einem individuellen Plan behandelt. Rund zwei Wochen dauert der Aufenthalt im Durchschnitt, Verlängerungen sind möglich. Die Schmerzedukation – ob einzeln oder in Kleingruppen – spielt bei der Behandlung eine große Rolle. Mit dem Entlassungsbrief erhalten die Patientinnen und Patienten Empfehlungen für eine weiterführende Therapie. „Das Ziel ist es, die Lebensqualität der Menschen zu steigern und ihnen Möglichkeiten an die Hand zu geben, mit den Schmerzen langfristig besser umgehen zu können“, so Dr. Jakobs.

Physiotherapeutin Imke Windheim betreut Patientinnen und Patienten an den Trainingsgeräten.

Die neue Volkskrankheit?

Chronische Schmerzen sind laut Dr. Nicolas Jakobs keine neue Erscheinung. Vielmehr handelt es sich um eine bislang unterbewertete Erkrankung, basierend auf einer Grunderkrankung, deren Folgen nicht behandelt werden. Bereits in der Akutschmerztherapie treten häufig Defizite auf. Nach Einschätzung des Berufsverbands der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin in Deutschland sind Patientinnen und Patienten mit chronischen Schmerzen deutlich unterversorgt.

Kontakt

Dr. Nicolas Jakobs, DESA
Leitender Arzt Schmerzmedizin
Oberarzt Klinik für Anästhesiologie,
Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin
Telefon: (05 11) 129-28 76
E-Mail: nicolas.jakobs@diakovere.de

Zentrum bündelt Angebote für Erwachsene mit Behinderung

2022-11-15T15:01:42+01:0013. April 2022|

Zusammenarbeit ist das A und O:

Dr. Philipp Schmorl, Facharzt für Urologie, und Gynäkologin Grit Hethey besprechen sich. Frauke Mendez-Escoto, Koordination und organisatorische Leitung im MZEB, transportiert derweil eine Patientin mit dem Patientenlifter auf die Liege.

Zentrum bündelt Angebote für Erwachsene mit Behinderung

Im MZEB werden Erwachsene mit einem Behinderungsgrad ab 70 sowie mit speziell hinterlegten Merkzeichen bei aktuell individuellen Problemlagen, zur speziellen Prävention oder bei komplexen Behinderungen mit mehrdimensionaler Fragestellung behandelt. Das Zentrum schließt damit eine Versorgungslücke.

0 PATIENTINNEN UND PATIENTEN
betreut das MZEB pro Quartal.

Das 24-köpfige Team aus Fachärztinnen und Fachärzten, Psychologinnen und Psychologen, mit Fachkräften aus Casemanagement, Kontinenzberatung, Ergo- und Physiotherapie sowie Sozialberatung arbeitet multiprofessionell und interdisziplinär. Die Zugänge zu den 2021 bezogenen Untersuchungsräumen im Marahrenshaus sind barrierefrei; die Einrichtung ist an die speziellen Anforderungen angepasst. „Meist besteht bereits ein hervorragendes Netzwerk im Umfeld, das die erste und zweite Stufe der Versorgung, also die Grundversorgung und die fachärztliche Versorgung, übernimmt. Wir sind da, wenn wir als dritte Stufe in der spezialisierten ambulanten Versorgung gebraucht werden“, sagt der ärztliche Leiter Prof. Dr. Stephan Martin.

„Unser seit 2017 entwickeltes Versorgungs- und Beratungssystem ganz im Sinne des Gründers Bruno Valentin ist sehr erfolgreich.“
Prof. h. c. Dr. Stephan Martin

Patientenorientierte Settings schaffen

Ziel des Zentrums ist es, beste Bedingungen für die patientenorientierte Diagnostik und eine schonende Therapie zu schaffen. Vor diesem Hintergrund wurde eine neue, hochempfindliche Wärmebildkamera angeschafft, die Entzündungsherde sanft und stressfrei ohne invasive Maßnahmen erkennen kann. Auch eine Sitzdruckmesseinheit als kontaktlose, niedrigschwellige Untersuchungsmöglichkeit gehört zur Ausstattung. Mehrere Fachärztinnen und Fachärzte haben zudem die Qualifikation des von der Bundesärztekammer zertifizierten Curriculums Medizinische Betreuung von Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung erworben.

Umfassende Beratung:

Ergotherapeutin Uta Kohs (von links) und der Reha-Techniker Bernd Sennholz vom Sanitätshaus John+Bamberg mit einer Patientin in der Hifsmittelsprechstunde.

Effiziente Terminierung

Die Fachgebiete Urologie und Gynäkologie gehören zur ambulanten Stufenversorgung. „Gerade hier profitieren alle von unseren individualisierbaren Lagerungsmöglichkeiten in komplett barrierefreiem Umfeld“, sagt Prof. Dr. Martin. Ein Case­management steuert bei Bedarf die Behandlungen, koordiniert zudem möglichst effektiv interne und gegebenenfalls externe Behandlungspfade und sorgt für reibungslose Abläufe.

Neu im Haus ist die ambulante Versorgung durch das im Aufbau befindliche interdisziplinäre Contergan-­Zentrum. „Unser seit 2017 entwickeltes Versorgungs- und Beratungssystem ganz im Sinne des Gründers Bruno Valentin ist sehr erfolgreich“, sagt der ärztliche Leiter. „Pro Quartal betreuen wir über 800 Fälle. Im letzten sind mehr als 100 neue hinzugekommen.“

Beratungsstelle „Menschenskind“

Nach einem auffälligen Befund beim ungeborenen Kind stehen Schwangeren und Paaren die Mitarbeiterinnen der ­DIAKOVERE Beratungsstelle „Menschenskind“ der Leben und Lernen gGmbH zur Seite. Zudem begleiten die Sozialpädagoginnen und Familienberaterinnen Familien mit einem Kind mit Beeinträchtigung bis drei Jahre. Betroffene finden an der Anna-von-Borries-Straße 1–7 eine persönliche Anlaufstelle – auf Wunsch können in und um Hannover auch Hausbesuche vereinbart werden.

Kontakt

Prof. h. c. Dr. Stephan Martin,
ärztlicher Leiter im Medizinischen Zentrum
für Erwachsene mit Behinderung

Diakovere Frauenklinik steht für onkologische Maximalerversorgung

2022-11-15T15:05:44+01:0013. April 2022|

Diakovere Frauenklinik steht für onkologische Maximalversorgung

Diakovere Frauenklinik steht für onkologische Maximal-
versorgung

Die DIAKOVERE Frauenklinik bietet in der gynäkologischen Onkologie Diagnostik und Therapie auf höchstem Niveau. Als Teil des Comprehensive Cancer Centers Niedersachsen (CCC-N) der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) versorgt sie Patientinnen auf Basis neuester Erkenntnisse und arbeitet eng vernetzt.

„Wir schätzen das kollegiale Miteinander mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen.“
Susanne Harders

„Ein etabliertes Netzwerk, ein hoch qualifiziertes Team und gemeinsam ausgearbeitete Strukturen erlauben es uns, Ressourcen gut zu koordinieren – auch bei kritischen Indikationen wie metastasierten Erkrankungen“, sagt der Chefarzt der Frauenklinik, Prof. Dr. Wulf Siggelkow. „Wir sind Kooperationspartner des CCC‑N der MHH als Krebszentrum der Maximalversorgung und können so Vorgehensweisen vereinheitlichen, um Redundanzen zu vermeiden.“ Susanne Harders, leitende Oberärztin der Frauenklinik im Friederikenstift, ergänzt: „Eine gute onkologische Versorgung ist immer Teamarbeit – ganz nach den diakonischen Leitsätzen der professionellen Arbeit in der Gemeinschaft und im Dialog. Wir schätzen dabei auch das kollegiale Miteinander mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen.“

Kooperationen sichern höchste Qualität

Die Zusammenarbeit mit anderen onkologischen Zentren und die Teilnahme an nationalen und internationalen Therapiestudien im Rahmen der CCC‑N-Strukturen eröffnen höchste einheitliche Behandlungsqualität. Die Versorgung umfasst die primäre Diagnostik wie bildgebende Verfahren, Operationen einschließlich wiederherstellender plastischer Operationen sowie Chemo­therapien.

Mit zwei Standorten im DIAKOVERE Friederikenstift und im DIAKOVERE Henriettenstift ist die Frauenklinik eine der größten in Norddeutschland. Aufgeteilt in die Abteilungen für Gynäkologie, Senologie, Onkologie und Geburtshilfe liegt ein überregionaler Schwerpunkt in der Behandlung von Krebserkrankungen – sowohl im zertifizierten Brustzentrum mit dem stellvertretenden Leiter Prof. Dr. Peter Landwehr als auch im zertifizierten gynäkologischen Krebszentrum. Auch ein Beckenbodenzentrum ist Teil der Klinik.

Vertrauensvolle Beratung:

Susanne Harders, leitende Oberärztin der DIAKOVERE Frauenklinik im Friederikenstift, im Gespräch mit einer Patientin.

Arbeiten Hand in Hand:
Marianne Depper, Krankenschwester-Teamleitung (Foto 1, links) und die Assistenzärztin Cherilyn Gast sowie Fachärztin Rebekka Töpfer (Foto 2, Zweite von rechts).

„Der Vorteil unserer Klinik: Wir bieten das gesamte Behandlungsspektrum aus einer Hand.“
Prof. Dr. Wulf Siggelkow

Individualisiertes Therapiekonzept mittels IMK

35 Ärztinnen und Ärzte arbeiten eng zusammen mit internen und externen Expertinnen und Experten der Bereiche Radiologie, Strahlentherapie, Pathologie, medikamentöse Tumortherapie, Chirurgie und Innere Medizin. Auch Spezialistinnen und Spezialisten der onkologischen Fachpflege, der Physiotherapie, der Psychoonkologie und der Palliativmedizin sind in die Behandlung einbezogen. Sozialdienst und Seelsorge kümmern sich nach individuellem Bedarf um die erkrankten Frauen. Nicht zuletzt die niedergelassenen Gynäkologinnen und Gynäkologen sind für eine enge Netzwerkversorgung der Patientinnen immer involviert. Unter anderem treffen einmal wöchentlich die beteiligten Fachdisziplinen in der interdisziplinären präoperativen Fallkonferenz zusammen.

Hohe Diagnosesicherheit dank innovativer Verfahren

Die zertifizierte Klinik setzt auf molekulargenetische Tumor­boards und arbeitet eng mit dem neuen Klaus-Bahlsen-Zentrum der MHH für integrative Onkologie zusammen. Brust-, Dysplasie- sowie Urogynäkologiesprechstunden sind fester Bestandteil der Versorgung der Patientinnen. Seit rund eineinhalb Jahren bietet die Klinik zudem mit der Tomosynthese ein sehr innovatives Verfahren zur Brustkrebsdiagnostik. „Mit der 3‑D-Mammografie und der Biopsietechnik erreichen wir zusätzlich zu den standardisierten Untersuchungsmethoden eine große Diagnosesicherheit zur Herdabklärung“, erläutert Prof. Siggelkow.

0-MAL PRO JAHR
erfolgen medikamentöse Tumortherapien bei Patientinnen.
Susanne Harders, leitende Oberärztin im Friederikenstift (rechts), und Assistenzärztin Dr. Giulia Schäfer schauen sich eine digitale Mammografie an.

Etwa 9000-mal pro Jahr erfolgen medikamentöse Tumortherapien bei Patientinnen. Hinzu kommen andere onkologische Behandlungen. Darüber hinaus führen die Spezialistinnen und Spezialisten der Klinik plastische Operationen durch, darunter Beckenbodenrekonstruktionen, minimalinvasive Eingriffe wie etwa fertilitätsverbessernde OPs sowie funktionsverbessernde und formkorrigierende Behandlungen etwa der Brust. Hinzu kommen risikoreduzierende Operationen der Brust und der Eierstöcke bei Mutationsträgerinnen. „Der Vorteil unserer Klinik: Wir bieten das gesamte Behandlungsspektrum aus einer Hand“, sagt der Chefarzt.

Interdisziplinäre präoperative Fallkonferenz

Die IMK stellt mit der differenzierten Therapieplanung aller Tumorpatientinnen das Herzstück der Arbeit in der Frauenklinik dar. Alle an der Behandlung beteiligten Kolleginnen und Kollegen kommen zu diesem Zweck einmal wöchentlich zusammen. Spezialistinnen und Spezialisten aus Gynäkologie, Radiologie, Pathologie, Mammografie­screening sowie niedergelassene Gynäkologinnen und Gynäkologen besprechen die Diagnose für die Patientinnen, die sich in der vorangehenden Woche im Brustzentrum vorgestellt haben. Das Ziel der Fallkonferenz ist es, interdisziplinär die individuell beste Therapie bei Erkrankungen der weiblichen Brust in jedem einzelnen Fall zu erreichen.

Kontakt

Prof. Dr. Wulf Siggelkow
Chefarzt Frauenklinik
Telefon 1: (05 11) 289-32 81
Telefon 2: (05 11) 129-23 10
E-Mail: wulf.siggelkow@diakovere.de

Kontakt

Susanne Harders
Leitende Oberärztin
Friederikenstift / Senior-Mamaoperateurin,
Gynäkologische Onkologie,
zertifizierte Dysplasiesprechstunde,
Palliativmedizin,
spezielle Geburtshilfe und Perinatologie
Telefon: (05 11) 129-23 10
E-Mail: susanne.harders@diakovere.de

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