Ausbau der Behandlung von ALS in der Neurologie

Unter der Leitung der neuen Chefärztin der Klinik für Neurologie und Klinische Neurophysiologie, Prof. Dr. Susanne Petri, sollen die Behandlung von neuromuskulären Erkrankungen wie ALS verankert sowie ambulante Versorgungsangebote ausgebaut werden.

„Die Menschen werden immer älter und die Zahl der Betroffenen mit neurologischen, teils noch unheilbaren Erkrankungen wie Demenz oder Parkinson steigt“, erklärt die neue Chefärztin. „Unser Ziel ist es, eine bestmögliche medizinische Versorgung auf hohem Niveau rund um die Uhr anbieten zu können.“ Dazu setzt das 15-köpfige Team mit Stroke Unit, Normalstation und der Station für neurologische Frührehabilitation nicht nur auf eine optimale stationäre Behandlung – zum Beispiel bei jährlich mehr als 500 akut schwer kranken Notfallpatientinnen und -patienten mit Schlaganfall und über 50 Parkinsonpatientinnen und -patienten. Gemeinsam arbeitet es zudem an einer ambulanten und teilstationären Infrastruktur, um für nicht zwingend stationär zu behandelnde neurologische Symptome – wie sie beispielsweise bei degenerativen Erkrankungen auftreten – exzellent aufgestellt zu sein.

Arbeiten eng zusammen:

Die neue Chefärztin Prof. Dr. Susanne Petri und ihr Stellvertreter Leitender Oberarzt Jens Diekmann.

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Notfallpatientinnen und -patienten mit Schlaganfall versorgt das 15-köpfige Team der Klinik für Neurologie und Klinischen Neurophysiologie jährlich.

„Unser Ziel ist es, eine bestmögliche medizinische Versorgung auf hohem Niveau rund um die Uhr anbieten zu können.“
Prof. Dr. Susanne Petri

Neue Sprechstunde und klinische Therapiestudien

Auch die ambulante spezialärztliche Versorgung (ASV) für die Diagnostik und Behandlung komplexer, schwer therapierbarer und teils seltener neuromuskulärer Erkrankungen mit dem Schwerpunkt auf der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS) wird ausgebaut. Ab Dezember gibt es für Betroffene und deren Angehörige hierfür eine spezielle Sprechstunde am Henriettenstift. Etablierte ambulante Sprechzeiten für die Bereiche Multiple Sklerose, Hirntumoren oder die Botulinumtoxintherapie bleiben bestehen. „Schon früh habe ich mich sowohl klinisch als auch wissenschaftlich für das Gebiet der neuromuskulären und speziell der Motoneuronenerkrankungen interessiert und meine Expertise besonders im Bereich der ALS immer weiter vertieft“, sagt Prof. Petri. Ihr Wunsch ist es, klinische Therapiestudien hierfür im Haus zu verankern. „Bisher gibt es für ALS noch keine Heilung. Deshalb sind die Forschungsarbeit zu neuen Wirkstoffen, aber auch symptomatische Therapien zur möglichen Verbesserung der Lebensqualität von Betroffenen sehr wichtig“, so die Chefärztin weiter.

Kooperationen vertiefen und erweitern

„Die aktuellen Herausforderungen für Krankenhäuser durch den Fachkräftemangel oder nötige Umstrukturierungen durch die geplante Gesundheitsreform sind groß“, erklärt Prof. Petri. „An meiner Seite steht ein begeistertes Team mit viel Expertise und unterschiedlichen Spezialisierungen, das hoch motiviert für den medizinischen Fortschritt und stets im Sinne der Betroffenen arbeitet.“ Die enge Zusammenarbeit mit anderen diagnostischen und therapeutischen Abteilungen im Henrietten- und im Friederikenstift wie der Radiologie, der Neuro- oder der Gefäßchirurgie und der Inneren Medizin bietet eine herausragende fachärztliche Versorgung in der Klinik. Verbindungen zu wissenschaftlichen Forschungsgruppen und ein enger Austausch mit anderen Häusern wie der MHH oder mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten tragen dazu bei, auf dem neuesten Stand der wissenschaftlichen und klinischen Entwicklungen zu bleiben und weiterhin die gesamte Bandbreite der Neurologie anbieten zu können.

Im Austausch:

Pflegefachkraft Sarah Firus (v.l.), Chefärztin Susanne Petri und Assistenzärztin Laura Valentina Garcia Forero besprechen sich am Visitewagen.

Mittels Ultraschall:

Oberarzt Jens Diekmann prüft die Durchgängigkeit und Strömungsverhältnisse in Gefäßen am Hals.

Neue Chefärztin

Seit dem 1. Oktober 2024 ist Prof. Dr. Susanne Petri Chefärztin der Klinik für Neurologie und Klinische Neurophysiologie im DIAKOVERE Henriettenstift. Nach ihrem Studium und ihrer Promotion in Würzburg, der Facharztweiterbildung in München und Hannover sowie Forschungsarbeiten in New York führte sie ihr Weg als Oberärztin an die MHH. Von Januar 2023 bis Juni 2024 war sie dort kommissarische Leitung der Klinik für Neurologie mit Klinischer Neurophysiologie. Neben ihrer klinischen Arbeit leitet sie weiterhin eine wissenschaftliche Arbeitsgruppe als W2-Professorin mit Schwerpunkt Neurodegeneration und Motoneuronenerkrankungen an der MHH.

Kontakt

Prof. Dr. Susanne Petri
Chefärztin Klinik für Neurologie und Klinische Neurophysiologie

Telefon: (0511) 289-3422
E-Mail: susanne.petri@diakovere.de